Wir brauchen mehr Wohnungen und wir müssen die Emissionen reduzieren! Es ist ein Rätsel, wie man diesen scheinbar widersprüchlichen Anforderungen gerecht werden kann – aber die Innovationen des amerikanischen Bauunternehmens Mighty Buildings könnten uns einen Weg in die Zukunft zeigen.
Emissionen der Bauindustrie
Nach Angaben der Vereinten Nationen ist die Bauindustrie für mehr als ein Drittel der weltweiten Emissionen verantwortlich. Diese gebäudebedingten Emissionen sind weit davon entfernt, zu sinken, sondern sie nehmen zu und werden laut einem für die COP27 veröffentlichten UN-Bericht im Jahr 2021 einen neuen Höchststand erreichen.
Wie lässt sich das Problem lösen, wenn wir mehr Wohnungen brauchen?
Der 3D-Druck ist eine der Innovationen, die helfen können. Das Verfahren erzeugt nur einen Bruchteil des Abfalls, der bei der herkömmlichen Herstellung von Bauwerken anfällt, weil die Bauherren einfach nur genau das drucken, was sie brauchen. Laut einem Bericht des Weltwirtschaftsforums ist nur eine kleine Fabrik mit minimalem Platz für Lagermaterialien erforderlich und es wird nur wenig Energie während des Produktionsprozesses benötigt.
Der 3D-Drucker Cobod behauptet, dass 3D-gedruckte Häuser bis zu 20 Mal schneller gebaut werden können, was zu erheblichen Zeit- und Kosteneinsparungen führt. Diese Schnelligkeit ist etwas, das in vielen Ländern, die mit einem erheblichen Wohnungsmangel zu kämpfen haben, unbedingt genutzt werden sollte.
Warum 3D-Druck?
Er hat auch das Potenzial, deutlich billiger zu sein. Eine Studie aus dem Jahr 2018 in der Fachzeitschrift IOP Conference Series: Materials Science and Engineering wird behauptet, dass der 3D-Druck die Kosten um mindestens 35 % senken kann. Diese potenzielle Kosteneinsparung hat die internationale Nichtregierungsorganisation Habitat for Humanity dazu veranlasst, 3D-Häuser zu testen.
Der 3D-Druck ist schneller, potenziell billiger und reduziert die Abfallmenge, aber er kann nur dann wirklich nachhaltig sein, wenn die Materialien und Verfahren auch ökologisch einwandfrei sind. Einige Bauunternehmen, die grüne Verfahren einsetzen, verwenden noch immer traditionelle Materialien wie Zement, der für etwa 8 % der weltweiten Emissionen verantwortlich ist.
Über Mighty Buildings
Mighty Buildings hat den 3D-Druck für sich entdeckt und arbeitet mit führenden Architekten zusammen, um fertige Zeichnungssätze zu entwerfen, die für Kostensicherheit und schnelle Montage optimiert sind. Aber sie haben noch mehr getan. Sie haben sich auch mit Materialien beschäftigt. Ihr firmeneigenes Material besteht nach eigenen Angaben zu 60 % aus recyceltem Glas, ist fünfmal so stark wie Beton, wiegt 70 % weniger und verursacht bei der Herstellung weniger Kohlenstoffemissionen. Mighty Builds arbeitet intensiv an der Innovation aller in ihren Gebäuden verwendeten Materialien und hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2028 ein kohlenstoffneutrales Gebäude zu errichten.
Im September 2023 kündigte Mighty Buildings eine zusätzliche Finanzierung in Höhe von 52 Millionen Dollar an, was zeigt, dass die Investoren an das Unternehmen glauben. Die Arbeit von Mighty Buildings ist sehr zu begrüßen, denn wir brauchen so viel Kreativität und Innovation wie möglich, um unseren mitunter konkurrierenden Bedarf an Wohnraum und Emissionsreduzierung zu decken.
Veröffentlicht am 16. Oktober 2023
Quelle: Momentahub
Autorin: Jean Callanan ist Beraterin für strategisches Denken und Moderatorin für nachhaltige Innovation. Sie bloggt über Unternehmen, die inspirierende Dinge tun, um eine bessere Welt zu schaffen.
SDG-Lösung: SDG 11
Über ‚Green Shoots – Geschichten aus der Wirtschaft für unseren Planeten‘: Green Shoots ist ein wöchentlicher Blog von Jean Callanan, der Geschichten von Unternehmen und Marken erzählt, die inspirierende und innovative Dinge tun, um den #Klimawandel anzugehen und eine bessere Welt zu schaffen.