Einige Fakten zu Überschwemmungen
Die extremen Wetterereignisse auf der ganzen Welt in diesem Sommer haben mich zum Nachdenken gebracht, nicht nur darüber, wie wir den Klimawandel angehen, sondern auch darüber, wie wir uns an die bereits eingetretenen Veränderungen anpassen. Nach Angaben der Universität Bristol sind Überschwemmungen weltweit die häufigste Wettergefahr. Die jährlichen wirtschaftlichen Verluste durch Überschwemmungen belaufen sich weltweit auf etwa 32 Milliarden US-Dollar. Es ist ein Problem, das alle Kontinente betrifft und das sich nur noch verschärfen wird.
Überschwemmungen treffen alle Bevölkerungsschichten, aber die Forschung zeigt deutlich, dass benachteiligte Gemeinden am stärksten betroffen sind. Nach Angaben des Swiss Re Institute waren in den letzten zehn Jahren 83 % der weltweiten wirtschaftlichen Schäden durch Überschwemmungen unversichert.
Über Floodbase
Floodbase gehört zu der wachsenden Zahl von Climate Tech-Unternehmen: Unternehmen, die sich neue Technologien zunutze machen wollen, um uns dabei zu helfen, unseren Kohlenstoff-Fussabdruck zu verringern oder uns bei der Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels zu unterstützen. Dieses von einer Frau gegründete Start-up-Unternehmen revolutioniert die Versicherungs- und Hochwasserkartierungsbranche für Hausbesitzer, Unternehmen und Regierungen.
Floodbase nutzt Technologien wie Satelliten, um Hochwasserkarten nahezu in Echtzeit zu erstellen. Das bedeutet, dass Überschwemmungswarnungen viel früher als bisher erfolgen können. Die Floodbase-Plattform wird bzw. wurde von den Vereinten Nationen, Regierungen und Nichtregierungsorganisationen in 15 Ländern genutzt, um die Reaktion auf Überschwemmungskatastrophen zu verbessern. Sie ermöglicht auch einen Paradigmenwechsel in der Hochwasserversicherungsbranche (mehr dazu später).
Floodbase wurde von Bessie Schwarz (letztes Jahr von Insider zu einer der 30 führenden Persönlichkeiten im Bereich Klimaschutz ernannt) und Dr. Beth Tellman während ihres Masterstudiums an der Universität Yale gegründet. Beide hatten Erfahrung in der Arbeit mit klimabedrohten Gemeinschaften und sahen aus erster Hand, wie ein Mangel an Daten angesichts des Klimawandels direkt zu Ungerechtigkeit und finanziellem Ruin beiträgt. Schwarz beschreibt sich selbst als „in erster Linie …. eine Community-Organisatorin“ – sie trat nach ihrem Abschluss dem Green Corps bei und arbeitete mit Environment America zusammen. Sie ist sich jedoch darüber im Klaren, dass angesichts des Ausmaßes der Überschwemmungsproblematik die einzige Möglichkeit, in großem Umfang etwas zu bewirken, die Beteiligung von Privatkapital ist. Im Januar 2023 sammelte Floodbase 12 Millionen Dollar in einer Serie-A-Finanzierung von Lowercarbon Capital mit Beteiligung von Collaborative Fund, Floating Point und Vidavo.
Die Lösung und Auswirkungen
Die Technologie von Floodbase bietet Datenlösungen, die das Potenzial haben, die Hochwasserversicherungsbranche grundlegend zu verändern. Sie wird es ihnen ermöglichen, den Versicherungsschutz nach dem Modell der parametrischen Versicherung zu erweitern. Dies hat zwei wesentliche Vorteile: Es ermöglicht eine viel breitere Abdeckung der Auswirkungen einer Überschwemmung und es beschleunigt die Auszahlung, so dass die Versicherungsnehmer Zahlungen nahezu in Echtzeit erhalten können. Peter Lacovara, Head of Commercial bei Floodbase, drückt es so aus:
„Wenn es zu einer Überschwemmung kommt, sind viele Unternehmen direkt betroffen, nicht weil das Gebäude überflutet wurde, sondern weil sie darauf angewiesen sind, dass Menschen in ihre Geschäfte und Büros kommen. Und wenn die Leute nicht in ihre Autos steigen und die Straße hinunterfahren können, weil die Straßen überflutet sind, können sie nicht in die Geschäfte gehen. Da alle Überschwemmungsversicherungen auf Entschädigungsbasis abgeschlossen werden und wirklich an Sachschäden gebunden sind, ist die parametrische Versicherung sehr gut darin, Dinge zu versichern, die keine Sachschäden sind, was sie zu einer fantastischen Ergänzung zur Entschädigungsversicherung macht.“
Die Auszahlung erfolgt auch viel schneller – bei diesem Modell wird die Auszahlung sofort ausgelöst, und zwar auf der Grundlage von Echtzeitnachweisen von Überschwemmungen in einem Gebiet durch Satelliten und andere Technologien. Dies steht im Gegensatz zum herkömmlichen Modell, bei dem die Zahlungen oft erst Monate nach einer Katastrophe erfolgen, was die Not der Betroffenen noch verschlimmert.
Wenn man sich das Interview mit Bessie Schwarz im Climate Mayhem Podcast anhört, hat man keinen Zweifel an ihrer Entschlossenheit, wirklich etwas in großem Umfang zu bewirken und dazu beizutragen, unsere Welt klimaresistenter zu machen. Ich hoffe, sie hat Erfolg.
Veröffentlicht am 21. August 2023
Quelle: Momentahub
Autorin: Jean Callanan ist Beraterin für strategisches Denken und Moderatorin für nachhaltige Innovation. Sie bloggt über Unternehmen, die inspirierende Dinge tun, um eine bessere Welt zu schaffen.
SDG-Lösung: SDG 9, SDG 11, SDG 13
Über ‚Green Shoots – Geschichten aus der Wirtschaft für unseren Planeten‘: Green Shoots ist ein wöchentlicher Blog von Jean Callanan, der Geschichten von Unternehmen und Marken erzählt, die inspirierende und innovative Dinge tun, um den #Klimawandel anzugehen und eine bessere Welt zu schaffen.
