Nachhaltige Shrimps aus der Schweiz: SwissShrimp AG

Nachhaltige Shrimps aus der Schweiz: SwissShrimp AG
© Symbolbild: CRNA

Shrimps werden normalerweise aus Zuchtanlagen in tropischen Ländern in die Schweiz importiert. Laut der Albert Schweitzer Stiftung werden pro Jahr ungefähr 3,4 Mio. Tonnen Shrimps gezüchtet und davon werden, laut SRF, jährlich rund 9000 Tonnen in die Schweiz importiert. Zumeist werden Shrimps in den Farmen mit Antibiotika behandelt, um Krankheiten zu verhindern und ein schnelleres Wachstum zu begünstigen. Überschwemmungen, Versalzung der Böden und Grundwasserverseuchung sind lokale Nebenwirkungen von Shrimp Farmen. Lange Lieferketten und Antibiotikaresistenz sind Konsequenzen, die auch Konsumenten in der Schweiz betreffen. Die SwissShrimp AG ist dabei, dies zu ändern.

In der heutigen Zeit möchten wir nicht auf ausländische Delikatessen verzichten. Durch lange Lieferketten und einer Shrimp Aufzucht mit Antibiotika ist der Fussabdruck beim Shrimp Genuss bislang allerdings gross. Nach Besichtigungen von ausländischen Shrimp Farmen, wollten die Gründer der SwissShrimp AG eine eine antibiotikafreie, umweltschonende Alternative finden.

Zum Lösungsansatz

Die Lösung kam in Form von einem leer stehenden Areal neben der Saline Riburg, einem Standort der Schweizer Salinen AG. Die Schweizer Salinen decken die Salzversorgung der gesamten Schweiz ab. Durch die Salzproduktion haben die Salinen überschüssige Wärme. Eine Kreislaufwirtschaft ist das der Ansatzpunkt für Swiss Shrimp. Swiss Shrimp kann die überschüssige Wärme und das Salz der Salinen nutzen, um mehrere grosse Salzwasserbecken zu beheizen. So ahmt SwissShrimp das natürliche Umfeld der Shrimps nach und kann so in der Schweiz produzieren.

Was sind die Herausforderungen?

Die Herausforderungen einer Shrimp-Zucht in der Schweiz sind vielfältig. Zum einen gibt es in der Schweiz keinen Anbieter von lokal produziertem Shrimp Futter. Shrimps werden mit einer Mischung aus Fischmehl, Fischöl und Sojamehl gefüttert.

Business Sustainability Today - SwissShrimp

Für Swiss Shrimp kommt zudem nur biologisches Futter mit höchsten Qualitätsstandards infrage, weshalb die Firma das Futter aus Frankreich importiert. Auch die selbst entworfenen Versandschachteln lässt Swiss Shrimp im Ausland produzieren. Es ist daher eines der Hauptziele des Unternehmens, ihren Fussabdruck weiterhin zu reduzieren.

Was sind die Ergebnisse (impact)?

Die Swiss Shrimp AG ist nun im zweiten Jahr nach Markteintritt und konnte schon fast 20 Tonnen nachhaltig produzieren und Antibiotika-freie Shrimps in der Schweiz verkaufen. Somit leistet die Firma zum SDG 3: Gesundheit und Wohlergehen einen Beitrag für nachhaltigkeitsbewusste Konsumenten, die nicht auf Shrimps verzichten wollen. Zudem nutzt die Firma den Standortvorteil auf dem Areal der Salinen AG optimal. Dadurch setzt Swiss Shrimp den Gedanken einer Kreislaufwirtschaft um, leistet einen Beitrag zum SDG 12 und hält zudem den Fussabdruck der Firma so gering wie möglich.

Welche Vision verfolgt SwissShrimp AG?

Die Vision von Swiss Shrimp ist noch nachhaltiger zu werden und den Anteil an lokal produzierten Shrimps auf dem Schweizer Markt zu vergrössern. Konkret bedeutet das die kontinuierliche Optimierung ihrer Produktion sowie eine Suche nach Alternativen bei Futter, Verpackung und Versandoptionen, die den Fussabdruck der Firma weiter reduzieren können. Eine langfristige Vision von Swiss Shrimp ist zudem einen Partner zu finden, der die chitinhaltige Schale der Shrimps, die sich während der Wachstumsphase in den Becken sammelt, nutzen möchte. Chitin wird vielfältig verwendet, vorwiegend in Lebensmitteln und pharmazeutischen Produkten. Bei einer Weiterverwendung würde sich so der Kreislauf der Swiss Shrimp und Salinen AG ausbreiten.

Lässt sich die Lösung von SwissShrimp multiplizieren und skalieren?

Die Lösung lässt sich in der Theorie gut skalieren und auch multiplizieren, ist allerdings in der Praxis auf passende Standorte angewiesen, die einen Kreislaufansatz zulassen würden.  Zudem ist der Lösungsansatz auch stark vom Konsumentenbewusstsein und Kaufverhalten abhängig.  Schweizer Shrimps sind doppelt so teuer wie importierte Shrimps und daher eine Delikatesse, bei der manche Konsumenten wohl auf eine billigere Alternative zurückgreifen. Wir bei Business Sustainability Today sind von Swiss Shrimp allerdings längst überzeugt. Für uns ist klar: Wenn mal Shrimps, dann sehr gerne aus Rheinfelden.