
Kägiswil OW – Die Lasermodule zur Gasdetektion von Axetris werden aktuell in Forschungsprojekten eingesetzt, die die Verwendung von grünem Ammoniak als Treibstoff testen. Es verbrennt CO2-frei und könnte eine wichtig Rolle bei der Mobilitätswende spielen. Unverbrannt verursacht es jedoch Feinstaub.
Die Messtechnik von Axetris könnte in Zukunft Antriebssysteme ermöglichen, die mit Ammoniak betrieben werden. Solche Systeme können etwa in bestehende Autos eingebaut werden. Dies würde die Umstellung auf kohlenstofffreie oder kohlenstoffarme Kraftstoffalternativen vermutlich erheblich beschleunigen, ob bei Autos oder Frachtschiffen. Im Vergleich zu Wasserstoff und damit zu Wasserstoffantrieben liegt der Vorteil laut einem Bericht von Axetris darin, dass Transport und Lagerung von Ammoniak viel einfacher sind. Ausserdem ist die Energiedichte höher.
An solchen Antriebssystemen mit Ammoniak forscht etwa das südkoreanische Projekt AmVeh und nutzt dafür die Laser-Gasdetektionsmodule (LGD) von Axetris. AmVeh entwickelt Automotoren, die Ammoniak als direkten Kraftstoff nutzen. Dabei muss der Verbrennungsprozess genau kontrolliert werden, weil unverbranntes Ammoniak in der Luft als einer der Hauptverursacher von Feinstaub gilt. Das würde die Luftqualität vor allem in Ballungsgebieten erheblich beeinträchtigen.
Hier kommen die LDG des Herstellers von Komponenten und Modulen für die Gasdetektion, den Gasfluss und die Gasregelung mit Sitz in Kägiswil ins Spiel. „Wir können selektiv und sehr sensitiv Ammoniak in Wasserstoff und bei hoher Feuchtigkeit messen“, erläutert der globale Verkaufschef von Axetris, Martin Endras. Axetris-Module werden beim AmVeh-Projekt im Gasanalysesystem der südkoreanischen Kinsco Technology eingesetzt. Sie arbeiten mit Diodenlaser-Absorptionsspektroskopie.
Das Prototypfahrzeug von AmVeh verwendet ein Kraftstoffverhältnis von 70 Prozent Ammoniak zu 30 Prozent Benzin, um einen Ottomotor anzutreiben. Da Ammoniak keinen Kohlenstoff enthält, führt dieses Kraftstoffverhältnis zu einer entsprechenden Reduzierung der CO2-Emissionen um 70 Prozent im Vergleich zu reinem Benzin. Solche Antriebe können in bestehende Fahrzeuge eingebaut werden. Nach weiteren Optimierungen des Kraftstoffsystems und der Abgasbehandlung arbeitet das Projektteam mithilfe der Axetris-LGD nun an einem System, das ausschliesslich mit Ammoniak betrieben wird. Wasser und Stickstoff wären die einzigen Endprodukte dieser Verbrennung. mm