EPFL-Forschende untersuchen Hindernisse für Dekarbonisierung

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Lausanne – Forschende der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) untersuchen, welches die Hindernisse für den breiten Einsatz sauberer Energiequellen sind. Ihre Erkenntnisse und Strategien sollen dazu beitragen, Barrieren abzubauen und mehr Menschen zu erreichen.

Eine Reihe von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der EPFL versucht herauszufinden, was einer dekarbonisierten Welt entgegensteht. Und sie entwickeln Strategien, um diese Hindernisse zu überwinden.

Eines davon ist finanzieller Natur. Zwar bräuchte es innerhalb von kurzer Zeit enorme Investitionen in saubere Energie, heisst es in einem Bericht der EPFL. Doch habe das derzeitige fossile Energiesystem zwei grosse Vorteile, so Michaël Aklin, ausserordentlicher Professor an der EPFL und Inhaber des Lehrstuhls für Politik und Nachhaltigkeit: „Der erste ist, dass es bereits existiert. Der zweite ist, dass es möglich war, sich dessen zu bedienen, ohne für die wahren Kosten seiner Auswirkungen auf das Klima oder die Umwelt aufkommen zu müssen.“

Je innovativer eine Technologie sei, umso schwieriger sei es, Unternehmen davon zu überzeugen mitzumachen, so Aklin. Sie hätten Angst, die einzigen in der Lieferkette zu sein, die investieren: „Das sehen wir zum Beispiel beim Wasserstoff.“

Maria Anna Hecher vom EPFL-Labor für Mensch-Umwelt-Beziehungen in urbanen Systemen weist in ihrer Studie auf die mangelnde Standardisierung neuer Systeme hin: „Man findet viele Fachleute für eine bestimmte Technologie, aber nur wenige, die alle Technologien miteinander verbinden können.“ Das zeige sich etwa, wenn man ein Elektrofahrzeug an eine Solaranlage anschliessen wolle.

Und dann seien da noch die mächtigen Kohlenstoff-Interessengruppen, sagt Aklin: „Diese Gruppen haben viel Geld oder können eine grosse Zahl von Menschen mobilisieren, um ihrer Stimme Gehör zu verschaffen.“ Wir müssten, meint er, „eine Politik entwerfen, die den wichtigsten Teilen der Gesellschaft zugute kommt, um so die Unterstützung für die Politik zu erhöhen“. ce/mm