Winterthur/Lausanne/Zürich – Höhere Preise und Intransparenz stellen für Verbrauchende die Hauptbarrieren für nachhaltiges Verhalten dar. Dass viele nicht wissen, was Nachhaltigkeit bei Kleidung und Elektronik bedeutet, zeigt eine Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW).
Die Hauptbarriere für nachhaltigen Konsum bei Lebensmitteln liegt im Preis. Das gibt fast die Hälfte aller Befragten einer Studie der ZHAW an, die von einem interdisziplinären Team in Zusammenarbeit mit der Universität Lausanne und der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich realisiert wurde.
Dafür wurden dreimal im Abstand von je rund neun Monaten jeweils etwa 1200 Personen in allen grossen Sprachregionen der Schweiz befragt. Die Studie sollte untersuchen, wie sich Verbraucherinnen und Verbraucher in jenen drei Konsumbereichen verhalten, die für die Umweltauswirkungen besonders relevant sind: Lebensmittel, Unterhaltungselektronik und Textilien.
Ein Drittel der Befragten nannte auch bei nachhaltiger Kleidung die höheren Preise als grösstes Hindernis für eine nachhaltige Kaufentscheidung. Viele gäben auch an, dass sie Schwierigkeiten hätten, nachhaltige von nicht nachhaltigen Produkten zu unterscheiden. Bei Mobilgeräten äusserten sogar 45 Prozent diese Unsicherheit. Ausserdem nennen die Teilnehmenden in allen drei Konsumbereichen das mangelnde Vertrauen in Labels als wichtige Barriere.
„Während bei Lebensmitteln viele Konsument:innen wissen, wie sie nachhaltiger agieren können, ist vielen nicht bewusst, was Nachhaltigkeit bei Kleidung und Elektronik konkret bedeutet“, resümiert Swen Kühne vom ZHAW-Department Angewandte Psychologie in einer Mitteilung der Hochschule. Hier könnten Politik und Unternehmen durch einheitliche Informationen und Labels Transparenz schaffen. ce/mm