Werner Siemens-Stiftung finanziert Forschung zu Kreislaufwirtschaft

Zug/Aachen – Die Werner Siemens-Stiftung stattet anlässlich ihres 100-jährigen Bestehens ein Projekt mit 100 Millionen Franken aus. Die Wahl fiel auf die Forschung zur effzienteren Wiederverwertung von Kunststoffen. Die Leitung haben Regina Palkovits und Jürgen Klankermayer von der RWTH Aachen.

Die in Zug ansässige Werner Siemens-Stiftung wird anlässlich ihres 100-jährigen Bestehens 100 Millionen Franken in ein Forschungszentrum für Kreislaufwirtschaft investieren. In einem entsprechenden Ideenwettbewerb hat sich das Projekt catalaix: Katalyse für eine Kreislaufwirtschaft durchgesetzt, informiert die Stiftung in einer Mitteilung. Unter der Leitung von Regina Palkowitz und Jürgen Klankermayer von der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (RWTH Aachen) soll insbesondere zu Katalysatoren für eine effiziente Wiederverwertung von Kunststoffgemischen geforscht werden.

„Bislang haben Chemikerinnen und Chemiker meist neue Katalysatoren gesucht, die Bindungen knüpfen“, wird Klankermayer in der Mitteilung zitiert. „Aber es braucht auch Katalysatoren, die Bindungen brechen, und wir müssen bei der Herstellung das Recycling gleich mitdenken.“ Ziel der Forschungen ist es, Kunststoffe in molekularen Bausteine umzuwandeln, die dann in Folge flexibel in verschiedenen Materialkreisläufen einsetzbar sind. Erste Erfolge können Palkowitz und Klankermayer bereits bei Polyethylen und PET vorweisen. Zudem konnte im Prozess der Weichmacher Bisphenol A entfernt werden.

„Wir wollen Kunststoffe nicht ganz abbauen bis zum Synthesegas oder sie gar zu CO2 verbrennen, sondern sie nur so weit verkleinern, dass sie gut wiederverwendbar sind“, erläutert Palkowitz. Darüber hinaus ist den Forschenden wichtig, dass die entstehenden Bausteine nachhaltiger werden. „Es bringt nichts, ein schlecht rezyklierbares Produkt erneut herzustellen“, meint die Professorin. ce/hs