Ausgediente Smartphones sollen Gebäude steuern

Dübendorf ZH – Hanmin Cai von der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) arbeitet daran, ausgediente Smartphones für die Steuerung von Gebäudesystemen einzusetzen. Auf diese Weise kann auf die CO2-intensive Produktion neuer Computerchips für diese Aufgaben verzichtet werden.

Die Automation von Gebäudesystemen kann den Energiebedarf für Gebäude deutlich senken. Für ihre Steuerung sind allerdings Computerchips erforderlich, deren Herstellung mit CO2-Emissionen verbunden ist. Hier will Hanmin Cai, Forscher im Bereich urbane Energiesysteme an der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) Abhilfe schaffen. Statt neuer Hardware will der Empa-Forscher ausgediente Smartphones verwenden.

„Diese Systeme sollen ja Energieverbrauch und CO2-Ausstoss vermindern“, wird Cai in einer entsprechenden Mitteilung der Empa zitiert. „Wenn wir dazu aber neue Hardware herstellen müssen, deren Produktion und Transport wertvolle Ressourcen benötigen und grosse Mengen CO2 verursachen, dann verschieben wir einen Teil der Emissionen einfach auf andere Sektoren.“ Smartphones, die aufgrund eines beschädigten Bildschirms oder schwach gewordener Akkus ausgemustert werden, verfügen meist über noch einwandfrei funktionierende Speicher und Prozessoren. Cai hat untersucht, inwieweit diese sich zur Steuerung von Kontroll- und Kommunikationsaufgaben in Gebäudesystemen eignen.

Erste Versuche haben gezeigt, dass die Smartphone-Controller eine ausreichende Genauigkeit und Kommunikationsgeschwindigkeit für die Gebäudesteuerung aufbringen. Bis zur marktreifen Umsetzung des Ansatzes ist es den Angaben zufolge aber noch ein weiter Weg. Zuvor müssten noch Fragen etwa zur Sicherheit oder der Lebensdauer der gebrauchten Speicher und Prozessoren geklärt werden. ce/hs