Zürich/München – ABB E-Mobility und MAN Truck & Bus haben den Prototypen einer Megawattladesäule für Elektro-Lastwagen und elektrische Busse präsentiert. Die Technologie markiert einen weiteren Schritt auf dem Ausbau der Ladeinfrastruktur im Nutzfahrzeugsektor.
Die ABB-Division E-Mobility und MAN Truck & Bus haben mit dem ersten Megawattladevorgang eines Elektro-Lastwagens die Leistungsstärke einer von ABB entwickelten MCS-Ladestation demonstriert. Wie aus einer Medienmitteilung hervorgeht, wurde ein eTruck aus der MAN-Flotte mit 700 Kilowatt und 1000 Ampere geladen. Die Technologie schaffe einen Baustein zur Mobilitätswende im Nutzfahrzeugbereich und zur erfolgreichen Elektrifizierung von Lastwagen und Bussen, heisst es.
Im weltweiten Fernverkehr sowie beim Be- und Entladen benötigten elektrisch betriebene Nutzfahrzeuge einen schnellen MCS-Booster während der gesetzlich vorgeschriebenen Lenkzeitpause. Das Depotladen mit geringeren Ladeleistungen sei dabei von zentraler Bedeutung.
„Mit MCS wird nachhaltiger Fernverkehr mit Lkw und Bussen schon in naher Zukunft möglich sein“, wird Michael Halbherr, CEO von ABB E-Mobility, zitiert. Der neue MCS-Standard habe zu einer Verdoppelung der Stromstärke und der Ladeleistung geführt. ABB E-Mobility und MAN haben ihr Know-how bei der Erstellung des MCS-Standards im internationalen Industrieverband CharIN eingebracht.
Die Medienmitteilung nennt als Ziel 30’000 MCS-Ladepunkte in Europa. „Die Elektro-Lkw sind verfügbar, die Megawatt-Ladung funktioniert“, wird Alexander Vlaskamp, CEO von MAN Truck & Bus, zitiert. Er fordert eine Beschleunigung beim Netzausbau und der Digitalisierung der Netze. Der Megawatt-Ladestandard MCS verbrauche viel Energie und ist auf eine leistungsstarke Infrastruktur hinter den Ladestationen angewiesen. Netzanschlüsse und Platzbedarf etwa an Autobahnraststätten, Parkplätzen oder bei Latwagen-Haltestellen seien wichtiger Bestandteil zur Erreichung der maximalen Ladezeit. ce/heg