UZH hat grosse Pläne für ihren Saatguttresor

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Zürich – Die Saatgutbank Zürich der Universität Zürich (UZH) sammelt, trocknet und bewahrt Samen gefährdeter einheimischer Pflanzen in Tiefkühlschränken auf. Später soll das wertvolle Saatgut für Wiederansiedlungen, die Verstärkung bestehender Populationen und die Forschung genutzt werden.

Die Saatgutbank Zürich, ein Naturschutzprojekt des UZH-Instituts für Systematische und Evolutionäre Botanik, geht gegen den fortschreitenden Verlust der Artenvielfalt in der Schweiz vor. Sie sammelt seit 2021 Samen von gefährdeten einheimischen Pflanzen und bewahrt sie in Tiefkühlschränken auf.

Das Ziel der Saat-Tresors ist es laut einer Mitteilung, das Verschwinden pflanzlicher Lebensgemeinschaften durch die Zerstörung und Zerstückelung von Lebensräumen, durch Umweltverschmutzung, invasive Arten und den Klimawandel aufzuhalten. Gesammelt werden sollen die Samen möglichst aller sogenannter Gefässpflanzen, die auf der Roten Liste der gefährdeten Arten stehen, um die Biodiversität und die genetische Vielfalt zu bewahren.

Für das Sammeln der Samen arbeiten Projektleiter Gregory Jäggli und der wissenschaftliche Leiter Michael Kessler mit einem Team von Freiwilligen im Kanton Zürich zusammen. Pro Spezies sammeln sie möglichst 10’000 bis 20’000 Samen von unterschiedlichen Standorten.

Mit einem künftig vergrösserten Team sollen die Samen einer Spezies von mindestens fünf verschiedenen Standorten in der Schweiz gesammelt werden, weil diese sich genetisch voneinander unterscheiden und so eine möglichst grosse genetische Vielfalt konserviert werden kann. Zudem soll in Zusammenarbeit mit Öko-Büros und den Kantonen mit Wiederansiedlungsprojekten begonnen werden.

Bereits im kommenden Jahr startet ein schweizweites Projekt: Für das Bundesamt für Landwirtschaft werden professionelle Sammlerinnen und Sammler aus der ganzen Schweiz Samen von wilden Verwandten der heutigen Nutzpflanzen ernten. Ziel ist es, widerstandsfähige Gene dieser Wildpflanzen in Kulturpflanzen einzukreuzen, um sie resistenter gegen Krankheiten und Dürren zu machen. ce/mm