Zürich – Yannik Zamboni engagiert sich für eine nachhaltige Modebranche. Der Gründer von maison blanche hat sich aus ethischen Gründen von Vertriebspartner Amazon getrennt. Per Schwarminvestition will sich das Zürcher Modelabel unabhängig durchsetzen.
„Yannik Zamboni rechnet mit der Modebranche ab“, überschreibt die „Schweizer Illustrierte“ ein Interview mit dem Gründer von maison blanche. „Die ganze Textil- und Modebranche ist auf Ausbeutung aufgebaut“, erklärt der 37-jährige Modedesigner dort. Mit maison blanche will Zamboni „beweisen, dass man ein erfolgreiches Geschäft mit fairen Bedingungen führen kann“.
Konkret hat der gebürtige Baselbieter dafür mit Amazon als Vertriebspartner gebrochen. Versuche, mit kleinen Veränderungen bei Amazon grosse Wirkung zu erzielen, seien gescheitert. „Ich setze seit Beginn auf Nachhaltigkeit, faire Löhne und biologisch abbaubare und vegane Textilien“, meint Zamboni. „Das wäre mit dem neuen Deal mit Amazon und der grossen Produktionsmenge zu einem Problem geworden.“
Neu soll sich maison blanche per Schwarmfinanzierung unabhängig durchsetzen. Nach der Trennung von Amazon hat Zamboni eigenen Angaben zufolge das Personal um die Hälfte reduzieren müssen. Die verbliebenen Mitarbeitenden und er selbst könnten jedoch von ihrer Arbeit leben.
Den Modedesigner treiben bei seinem Engagement eigene Erfahrungen aus der Branche an. Er habe in einem Praktikum „die schlimmen Seiten des Modebusiness kennengelernt“, erläutert Zamboni im Interview. „Die Modebranche ist beispielsweise der zweitgrösste Umweltverschmutzer der Welt.“ Allein diese Branche zu ändern, hätte „einen riesigen Einfluss“. ce/hs