
Birmensdorf/Dübendorf ZH – Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) und die Empa haben in mehreren Studien die Auswirkung der urbanen Umgebung auf die Erholung untersucht. Ihr Fazit: Urbane Grünflächen sind Erholungsinseln.
(CONNECT) Eine vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) geförderte Studie der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) und der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) aus Birmensdorf zeigt laut einer Mitteilung, wie gross das Potenzial von urbanen Grünflächen für die Erholung und Stressbewältigung ist.
„Die lärmgeplagte Stadtbevölkerung kann sich deutlich besser erholen, wenn sie in der Nähe von Grünflächen oder in begrünten Umgebungen wohnt. Dieser Effekt zeigt sich sowohl auf der körperlichen als auch auf der mentalen Ebene und ist sogar langfristig nachweisbar“, wird Empa-Forscher Beat Schäffer zitiert. Die negative Auswirkung von Lärm auf den Menschen lasse sich durch Grünflächen bis zu einem gewissen Grad kompensieren.
Beim Stresstest im Auralisierungslabors (AuraLab) der Empa wurden Probandinnen und Probanden zunächst gestresst. Sie mussten unter Zeitdruck Aufgaben lösen, während sie mit Verkehrslärm beschallt wurden. Nach der Stressphase tauchten sie mit einer Virtuelle Realität-Brille in eine virtuelle Welt ein: entweder in eine urbane Umgebung mit leisen Stadtgeräuschen oder in eine stadtnahe Landschaft im Grünen mit einer natürlichen Geräuschkulisse, aufgenommen an verschiedenen Orten in der Stadt Zürich. Nach dem Eintauchen in die virtuelle Grünfläche fühlten sich die Probanden ruhiger, entspannter und fokussierter als beim urbanen Vergleichsszenario.
Die Ergebnisse aus dem Labor bestätigten sich auch in einer Feldstudie. Forschende der Empa besuchten in der Stadt Zürich mehr als 230 Freiwillige, die in unterschiedlich stark von Lärm belasteten und begrünten Umgebungen leben.
Die Ergebnisse der vier Teilstudien werden nun im RESTORE-Projekt (Restorative green spaces in noise-polluted areas) zusammengeführt. ce/gba