Universität Bern forscht an umweltfreundlicher Synthese organischer Moleküle

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Bern/Wako – Forschende der Universität Bern und des japanischen RIKEN-Instituts entwickeln eine umweltfreundliche Synthese organischer Moleküle. Dabei sollen Edelmetalle und Palladium als Katalysatoren durch Natrium und Eisen ersetzt werden. Ein Erfolg der Forschung könnte Medikamentenherstellung nachhaltiger gestalten.

(CONNECT) Forschende des Departements für Chemie, Biochemie und Pharmazie der Universität Bern und des RIKEN-Instituts in Japan haben einen neuen Ansatz zur Synthese grosser organischer Moleküle entwickelt. Wie aus einer Mitteilung hervorgeht, sollen mit dem neuen Verfahren seltene und teure Katalysatoren wie Edelmetalle und Palladium bei der Reaktion von den häufig in der Natur vorkommenden Elementen Natrium und Eisen ersetzt werden.

In der aktuell in „Nature Synthesis“ publizierten Studie zeigten sie auf, dass es Möglichkeiten gibt, die als hochreaktiv eingeschätzten Organonatriumreagenzien besser zu kontrollieren und zu steuern. Dabei entwickelten sie eine sogenannte Kreuzkupplungsreaktion, in der Natrium als Reagenz und Eisen als Katalysator fungieren.

„Natrium als organometallisches Reagenz ermöglicht die chemische Reaktion, während Eisen als Katalysator den Prozess beschleunigt und ihn effizienter macht“, wird Eva Hevia, Co-Leiterin der Studie, in der Mitteilung zitiert. Mitautor Andreu Tortajada ergänzt: „Diese Forschung eröffnet neue Möglichkeiten für die Entwicklung einer nachhaltigeren metallorganischen Chemie. Durch den Einsatz von in der Erde reichlich vorhandenen und ungiftigen Metallen wie Natrium und Eisen können wir die Abhängigkeit von Edelmetallen wie Palladium reduzieren und die Umweltbelastungen bei der Herstellung von Feinchemikalien verringern“.

Katalytische Reaktionen in der Metallorganik sind für die Herstellung von Arzneimitteln, Werkstoffen, Agrochemikalien und anderen Feinchemikalien unersetzlich. Derzeit wollen die Teams der beteiligten Institute die Grenzen der neu entwickelten Reagenzien weiter austesten, um nachhaltigere Syntheseverfahren organischer Moleküle zu entwickeln, die mit herkömmlichen Mitteln derzeit nicht möglich sind. ce/ww