Bern – Die Internationale Energie-Agentur (IEA) fordert die Schweiz auf, den Umbau ihres Energiesystems zu beschleunigen. Dazu regt die IEA schnellere Verfahren zur Bewilligung von Produktionsanlagen für Erneuerbare an. Auch ein Stromabkommen mit der EU wird empfohlen.
„Die Internationale Energie-Agentur (IEA) sieht die Energiepolitik der Schweiz auf guten, aber zu langsamen Wegen“, schreibt das Bundesamt für Energie in einer Mitteilung zum aktuellen IEA-Bericht. Als positiv streicht die IEA im Bericht die rasch umgesetzten Massnahmen der Schweiz als Reaktion auf die weltweite Energiekrise heraus. Auch das im Parlament hängige Bundesgesetz über eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien hat die Zustimmung der IEA.Ebenfalls gute Noten bekommen die vom Parlament verabschiedeten Offensiven, mit denen der Zubau von alpinen Solarkraftwerken und im Bewilligungsverfahren weit fortgeschrittenen Windkraftanlagen beschleunigt werden soll.
Handlungsbedarf sieht die IEA in Bezug auf das Tempo der Umsetzung von energie- und klimapolitischen Massnahmen. Hier sollten drei Engpässe angegangen werden, empfiehlt die Agentur. Als solche werden in der Mitteilung der Fachkräftemangel im Bereich erneuerbare Energien, langsame Bewilligungsverfahren für Anlagen zur Produktion von Erneuerbaren und Unterbrüche in internationalen Lieferketten für Bauteile und Anlagen genannt. Zudem sollten Bund und Kantone als Vorbilder agieren, etwa durch energetische Sanierung der Verwaltungsgebäude.
Zur Sicherung der Stromversorgung rät die IEA der Schweiz zum Abschluss eines Stromabkommens mit der EU. Dafür müsste die Schweiz ihre Vorschriften für den Elektrizitätsmarkt an die der EU angleichen. Zu einem späteren Zeitpunkt komme auch ein Abkommen über Gas und Wasserstoff in Betracht. Dazu solle der Bund nationale Strategien für Wasserstoff, E-Fuels und andere erneuerbare Gasen erarbeiten. ce/hs