Zürich – Die Schweiz belegt hinsichtlich der Produktion von Strom aus Sonne und Wind im europäischen Vergleich einen der hinteren Ränge. Nach Ansicht der Schweizerischen Energie-Stiftung liegt dies an schlechten Rahmenbedingungen. Hier könne das geplante Stromgesetz Abhilfe schaffen.
Die Schweizerische Energie-Stiftung (SES) stellt jährlich eine Rangliste zur Solar- und Windstromproduktion der Schweiz und der 27 Mitgliedsstaaten der EU auf. In der aktuellen Ausgabe landet die Schweiz dabei bei der Stromproduktion pro Kopf auf Platz 22. Schlechter als die Schweiz schneiden nur Malta, Rumänien, Tschechien, Slowenien, die Slowakei und Lettland ab. Spitzenreiter Dänemark und Schweden produzierten pro Einwohner sechs- bis siebenmal mehr Strom als die Schweiz aus Sonne und Wind, erläutert die SES in einer Mitteilung zur Erhebung.
Auch beim Anteil von Solar und Wind am gesamten inländischen Stromverbrauch landet die Schweiz mit 9 Prozent auf den hinteren Rängen. Dänemark deckt über 70 Prozent seines inländischen Stromverbrauchs aus Wind- und Solarenergie ab. Spanien, die Niederlande und Deutschland bringen es immerhin bereits auf jeweils über 40 Prozent.
Für den weiten Abstand der Schweiz zu den Spitzenländern sind nach Ansicht der SES die gesetzlichen Rahmenbedingungen verantwortlich. Konkret hält die SES die finanziellen und planerischen Risiken für Investitionen in Wind- und Solaranlagen für zu hoch. Abhilfe kann nach Ansicht der Stiftung das geplante Energiegesetz schaffen.
„Das Stromgesetz ist die Basis für die Energiewende im Strombereich“, wird Léonore Hälg, Leiterin des Fachbereichs Erneuerbare Energien und Klima der SES, in der Mitteilung zitiert. „Wenn die Stimmbevölkerung am 9. Juni zustimmt, kann die Schweiz in Zukunft auf eine saubere und sichere Stromversorgung zählen und im europäischen Vergleich aufholen.“ ce/hs