Herisau – Roth4Foot nutzt alte Snowboards, um orthopädische Hilfsmittel wie Transferbretter für Rollstuhlfahrer und Orthesen herzustellen. Diese Wiederverwertung geht auf eine Anregung der INOS-Plattform Wirtschaften in Kreisläufen zurück. Jetzt wird sie an einer medizinischen Konferenz vorgestellt.
Der Orthopädie-Technikdienstleister Roth4Foot in Herisau hat neu auch orthopädische Hilfsmittel im Angebot, die aus alten Snowboards hergestellt werden. So erlauben Transferbretter den Transport von Menschen vom Rollstuhl etwa ins Bett und zurück. Der Vorteil ihrer Herstellung aus alten Snowboards: Sie sind leicht und hochbelastbar. Auch Orthesen, also Führungsschienen für Gliedmassen, können aus Snowboards hergestellt werden und sich dabei die Federwirkung zunutze machen, über die der Schaufelbereich von Snowboards verfügt.
Die Idee sei im Herbst 2023 im Zusammenhang mit INOS-Wirtschaft in Kreisläufenentstanden, sagt Geschäftsführer Christian Roth. Anfang des Jahres sei bereits der erste Prototyp in der eigenen Werkstatt entstanden. „Wir sehen ein grosses Potenzial“, so Roth. Ausgesonderte Snowboards mit ihren Faserverbundstoffen seien günstig, das Material hochwertig und leicht wiederzuverwenden. Der Preis liege teilweise bei einem Drittel der bisherigen Produkte. Die ersten Kunden seien mit den Hilfsmitteln zufrieden.
Im Oktober wird Christian Roth seine Orthesen am Jahreskongress der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für Prothesen und Orthesen in Freiburg vorstellen. Auch die Zusammenarbeit mit einem grossen Snowboardhersteller ist angedacht.
Roth4Foot ist von Herisau und einer Abgabestelle in Altendorf SZ aus in fünf Kantonen der Ost- und Zentralschweiz tätig.
Zum Innovationsnetzwerk Ostschweiz (INOS) gehören die Kantone der Ostschweiz und das Zürcher Oberland. Die INOS-Plattform Wirtschaften in Kreisläufen wird von Olaf Holstein geleitet und will mit kreislauffähigen Geschäftsmodellen die Ressourceneffizienz und die Wettbewerbsfähigkeit Ostschweizer Firmen steigern. ce/stk