Kulturelle Faktoren beeinflussen Fleischkonsum

Zollikofen BE – Kulturelle, soziale und psychologische Faktoren beeinflussen den Fleischkonsum. Freiwilliger Verzicht auf Fleisch wird nicht ausreichen, um die Ernährung nachhaltiger zu gestalten. Zu dieser Erkenntnis kommen Forschende der Berner Fachhochschule.

Die Reduktion des Fleischkonsums auf ein nachhaltiges Niveau wird sich nach Ansicht von Forschenden an der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften der Berner Fachhochschule (BFH-HAFL) nicht allein durch freiwilligen Verzicht erreichen lassen. Sie haben gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen der Vietnam National University of Agriculture die Essgewohnheiten in Vietnam und der Schweiz untersucht. In beiden Ländern wird im internationalen Vergleich viel Fleisch gegessen, erläutert die BFH-HAFL in einer Mitteilung.

Den Erkenntnissen der Forschenden zufolge kann der Fleischkonsum auch mit Aufklärungskampagnen nicht auf ein nachhaltiges Niveau gesenkt werden. Um die tief verwurzelten Essgewohnheiten zu ändern, brauche es vielmehr „vielfältige Massnahmen, die gezielt auf die konkreten Konsummotive und -barrieren der einzelnen Gruppen abzielen“, wird Thomas Brunner, Dozent für Konsument*innenverhalten und Verantwortlicher des Projekts, in der Mitteilung zitiert. Dabei müssten „psychologische, soziale und kulturelle Variablen einbezogen werden“.

Mathilde Delley, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der BFH-HAFL und Hauptautorin der Studie, schlägt „effektivere Methoden wie etwa die Förderung von Kochfertigkeiten an Schulen“ vor. Der Staat könne über die Gemeinschaftsgastronomie vegetarische Menüs zum Standard machen oder beim Fleisch kleinere Portionen etablieren. ce/hs