Baden/Espoo – Das Kantonsspital Baden (KSB) hat seit Frühling 2024 mehr als 600 Holzschienen der finnischen Firma Dassiet in der Notfallpraxis eingesetzt. Sie dienen bei Armverletzungen als eine umweltfreundlichere Alternative zum Gips. Die Mitarbeitenden ziehen nun eine positive Bilanz.
In der Notfallpraxis des KSB erhalten Patientinnen und Patienten bei Armverletzungen Schienen aus Holz statt aus synthetischem Gips. Nach ersten Tests im Jahr 2023 hat das Spital im Frühling 2024 ein entsprechendes Produkt der finnischen Firma Dassiet eingeführt. Bei der Schiene namens Woodcast handelt es sich um ein Abfallprodukt aus dem Saunabau. Am KSB wurden nun bereits mehr als 600 Stück eingesetzt.
„Wir haben festgestellt, dass die Schiene aus Holz nicht nur genauso gut ist, sondern in manchen Bereichen sogar besser“, wird Nicole Sonderegger, Leitende Medizinische Praxisassistentin in der Notfallpraxis, in einer Medienmitteilung der KSB zitiert.
Die Schienen können in einem speziellen Ofen auf rund 60 Grad erhitzt und anschliessend individuell angepasst werden. Weil es sich um ein biologisch abbaubares und ungiftiges Material handelt, können die Mitarbeitenden des KSB beim Anlegen und Modellieren der Schienen auf Handschuhe sowie die zusätzliche Abluft verzichten. Patientinnen und Patienten können die Holzschienen auch daheim mit einem Föhn erhitzen und drückende Stellen wegstreichen, erklärt Sonderegger.
Ein Vorteil sei weiter, dass die Holzschienen röntgentransparent sind und während eines bildgebenden Verfahrens nicht abgenommen werden müssen. Wenn die Therapie abgeschlossen ist, können die Schienen verheizt oder als Bioabfall entsorgt werden. Der synthetische Gips landet hingegen im Restmüll. Die Kosten von Woodcast liegen laut Sonderegger auf einem ähnlichen Niveau wie beim bisherigen Gips. ce/ssp