Kreislaufwirtschaft schafft neue Wertschöpfungsketten

Winterthur – Das Swiss Green Economy Symposium 2023 in Winterthur hat sich auf neue Partnerschaften als Basis für die Kreislaufwirtschaft fokussiert. Im Dienste der Dekarbonisierung fanden dort etwa Akteure aus der Industrie wie Sulzer und Winterthur Gas & Diesel zusammen.

Auf dem Swiss Green Economy Symposium 2023 haben Fachleute bereits funktionierende Technologien für die Kreislaufwirtschaft vorgestellt, für die vor Ort potenzielle Partner gefunden wurden. So präsentierte etwa der Präsident des Geschäftsbereichs Chemtech von Sulzer, Uwe Boltersdorf, Prozesslösungen seines Unternehmens rund um das Thema Nachhaltigkeit. Auf dem Podium traf er auf Dominik Schneiter, den neuen CEO des Winterthurer Schiffsmotorenherstellers Winterthur Gas & Diesel (WinGD). Die beiden Unternehmensleiter kamen überein, hinsichtlich nachhaltiger Treibstoffe weitere Gespräche zu führen. „Experten müssen vermehrt kooperieren“, so Schneiter.

Sulzer Chemtech ist in den Bereichen chemisches Recycling von Kunststoffen, CO2-Abscheidung und nachhaltige Flugtreibstoffe aktiv. Boltersdorf betonte, dass Lösungen in vielen Feldern bereitlägen. „Wir stehen jedoch auf der Seite der Technologie und haben keinen Zugang zum Endmarkt oder zu Rohstoffen“, sagte er. Deshalb müssten jetzt transformative Wertschöpfungsketten entstehen, um grüne Innovationen auch tatsächlich umzusetzen. Dabei gehe es auch um die Verteilung der Risiken für neue Geschäftsmodelle, die häufig mit hohen Investitionen verbunden seien. Um dafür Kooperationen zu schmieden, seien Plattformen wie das Swiss Green Economy Symposium perfekt geeignet.

Boltersdorf drückte auch sein Interesse am Verein Schweizer Plastik Recycler aus, dessen Präsident Kurt Röschli ebenso auf dem Podium vertreten war. Der Verein konnte gerade in den vergangenen Jahren die Anzahl seiner Partnerschaften stark steigern. Seit 2022 wird Haushaltsplastik in 30 Prozent aller Schweizer Gemeinden durch einen Systemanbieter gesammelt.

Was die Umsetzung neuer Ideen betrifft, zeigte sich auch der Bund pragmatisch. Als Vizedirektorin des Bundesamts für Umwelt betonte Rahel Galliker, dass die Behörden eng mit der Wirtschaft zusammenarbeiten wollen: „Unter anderem gibt es für innovative Pilotprojekte Ausnahmen von bestehenden Bestimmungen.“ ce/yvh