Zürich – Die Schweiz liegt mit 119 Kilogramm weggeworfenen Lebensmitteln pro Kopf und Jahr auf Platz 1 in Europa. Dabei erweisen sich Missverständnisse bezüglich der Mindesthaltbarkeit besonders bei jüngeren Schweizerinnen und Schweizern als Problem. Das zeigt eine Umfrage von Too Good To Go.
Jüngere Menschen verschwenden mehr Lebensmittel als ältere. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des B Corp-zertifizierten Sozialunternehmens Too Good To Go hervor. Wie es in einer Mitteilung erklärt, spielen Missverständnisse über das Mindesthaltbarkeitsdatum dabei eine entscheidende Rolle. Denn die Erhebung zeige, dass Schweizerinnen und Schweizer Lebensmittel oft wegwerfen, obwohl sie noch geniessbar wären. Mit 119 Kilogramm entsorgtem Essen pro Kopf und Jahr liegt die Schweiz im europäischen Vergleich auf Platz 1.
Als besonders voreilig erweisen sich dabei jüngere Menschen: Nur 29 Prozent der 18- bis 24-Jährigen prüfen, ob ein Produkt noch gut ist, bevor sie es wegwerfen. Dagegen sind es bei den über 55-Jährigen 62 Prozent. Insgesamt gaben fast 100 Prozent der Befragten an, dass sie kein Problem damit haben, Lebensmittel zu entsorgen, auch wenn sie möglicherweise noch essbar sind.
Bei der Umfrage zeigte sich auch, dass Westschweizerinnen und -schweizer besonders skeptisch gegenüber Lebensmitteln sind, die ihr Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) erreicht haben: 82 Prozent von ihnen glauben, dass diese danach nicht mehr verzehrt werden können. In der Deutschschweiz sind es 73 Prozent.
Entgegen der gängigen Annahme besagt das Mindesthaltbarkeitsdatum lediglich, dass ein Produkt bis zu diesem Tag bei richtiger Lagerung Geruch, Geschmack, Beschaffenheit, Nährwert, Farbe und Konsistenz behält. Entsprechend heisst es in der Mitteilung: „Anders als beim Verbrauchen-bis-Datum, nach dessen Erreichen Produkte wie Fleisch und Fisch nicht mehr verzehrt werden sollten, da ein Gesundheitsrisiko besteht, sind die meisten Lebensmittel weit über ihr MHD hinaus geniessbar.“ ce/mm