
Davos GR – Forscherin Anja Mödl vom Institut für Schnee und Lawinenforschung (SLF) hat bei Davos untersucht, wie verschneites Gelände Sonnenlicht reflektiert. Ihre Erkenntnisse sollen Photovoltaikanlagen effizienter machen. Optimal platzierte Anlagen können auch Licht von gegenüberliegenden Hängen nutzen.
(CONNECT) SLF-Forscherin Anja Mödl untersucht, wie verschneites Gelände Sonnenlicht reflektiert. Ihre Erkenntnisse sollen Photovoltaikanlagen effizienter machen. Die Messungen finden im Meierhoftälli bei Davos auf rund 2400 Meter über dem Meeresspiegel statt.
Die Forscherin untersucht das von der Schneedecke zurückgeworfene Sonnenlicht mithilfe von Sensoren. Der Grossteil des Sonnenlichts werde vom Schnee in Einfallsrichtung reflektiert, heisst es in der Mitteilung. Sonnenlicht wird so grösstenteils in Richtung anderer Berghänge reflektiert.
Die Schneeoberfläche reflektiert verschiedene Wellenlängen verschieden stark. Die Intensität bestimmter Wellenlängen wird so mit der Zeit stärker als im ursprünglich einfallenden Licht. Mödl untersucht, wie sich Spektren an unterschiedlichen Orten unterscheiden.
Die Messungen sollen eine noch effektivere Stromerzeugung von Photovoltaikanlagen ermöglichen. Optimal platzierte Anlagen sollen dann auch das von benachbarten Hängen reflektierte Licht nutzen können.
Die Sensoren messen Wellenlängen zwischen 340 und 2500 Nanometern. Photovoltaik nutzt lediglich den Bereich zwischen 500 und 1100 Nanometern. Das grössere Spektrum ermögliche es, weitere Erkenntnisse über Felserwärmung und Schneeschmelze zu ziehen, heisst es von Mödl.
Messungen sind auch kommende Saison geplant. „Um eine fundierte Aussage zu treffen, muss ich Daten bei verschiedenen Bedingungen aufnehmen“, so die Forscherin. ce/ja