Forschende loten Effekte von Erdwärmepumpen auf das Grundwasser aus

Dübendorf ZH – Empa und Eawag forschen an den Auswirkungen von Bohrloch-Wärmespeichern auf die chemische Zusammensetzung des Grundwassers und die darin lebenden Mikroorganismen. Die verwendeten Erdsonden können den Boden auf bis zu 50 Grad Celsius erwärmen.

Forschende der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) und der Eidgenössischen Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz (Eawag) untersuchen, wie sich der Einsatz von Erdsondenwärmespeichern auf die chemische Zusammensetzung des Grundwassers und die darin lebenden Mikroorganismen auswirkt. Zudem sollen die Forschungen Aufschluss darüber geben, ob die Wärmewirkung im Boden zur Entstehung von Gasen wie Sauerstoff, Methan oder CO2 beiträgt.

Im Forschungsprojekt Aquifer Reaction to Thermal Storage (ARTS) sind auf dem Empa-Eawag-Campus in Dübendorf drei Grundwasserbeobachtungspunkte der Eawag eingerichtet worden, informieren Empa und Eawag in einer Mitteilung. An ihnen sollen in den nächsten drei Jahren fortlaufend Proben von Grundwasser entnommen werden, bevor, während und nachdem es in Kontakt mit den Erdsonden gekommen ist. Die in Dübendorf installierten Bohrlochwärmespeicher können den Boden lokal auf bis zu 50 Grad Celsius erwärmen.

Die Proben werden zum einen in einem an der Eawag entwickelten Massenspektrometer, dem sogenannten Mini-RUEDI, analysiert. „Für die nächsten drei Jahre messen Mini-RUEDI-Geräte stündlich die gelösten Gase im Grundwasser, während pro Minute 2,4 Liter Wasser durch das Massenspektrometer gepumpt werden“, erläutert Joaquin Jimenez-Martinez, Leiter des Projekts und Forscher der Eawag-Abteilung Wasser und Trinkwasser, in der Mitteilung. Zum anderen werden die Proben von Forschenden der Eawag-Abteilungen Umweltmikrobiologie sowie Aquatische Ökologie untersucht. Hier geht es darum, zu klären, wie sich die Temperaturen auf Art, Anzahl und Verbreitung der Organismen im Grundwasser auswirken. ce/hs