
Alle JU – Die Spinnerei Flasa hat einen 100 Meter langer Holzzaun mit vertikal angebrachten Solarpaneelen errichten lassen. Er verläuft in Ost-West-Richtung und soll vor allem morgens und abends Strom produzieren.
Die auf Kammgarn und Färben von textilem Rohmaterial spezialisierte Spinnerei Flasa hat zur Produktion von eigenem Solarstrom eine innovative Anlage bauen lassen. Der Holzzaun um die Fabrik wurde mit Solarpaneelen bestückt, die auf beiden Seiten des Zauns senkrecht angebracht sind, heisst es in einem Bericht der Zeitung „Le Quotidien Jurassien“ aus Delémont JU.
Durch die Anordnung auf der Ost-West-Achse produziere die Anlage hauptsächlich am Morgen und am Abend bei Sonnenaufgang und Sonnenuntergang – zwei Tageszeiten, zu denen der Strombedarf hoch sei. Die Anlage ist fertiggestellt und soll ab dem 1. Januar Strom produzieren.
Realisiert wurde das Projekt durch das Start-up Turn2Sun SA in La Sagne NE. Die Solaranlage sei auch für die Winterproduktion geeignet, da die Paneele von der Reflexion des Schnees profitierten, wird Sébastien Dubail von Turn2Sun zitiert.
Für Flasa-Geschäftsführer André-Jean Six ist die neue Anlage ein Experiment. „Ziel ist es, zu sehen, wie man Energie erzeugen, speichern und nutzen kann“, wird Six zitiert. Die Spinnerei Flasa sei ein Jahr nach der Katastrophe von Fukushima in die Solarenergie eingestiegen. „Wir wollten eine Alternative“, so Six. Er hat laut dem Artikel gemeinsam mit seinem Bruder Nicolas die 1934 gegründete in Familienbesitz befindliche Fabrik auf Nutzung erneuerbarer Energie umgestellt.
Mit der neuartigen vertikalen und doppelseitigen Solaranlage ist auch der Ökopark Flasa eingeweiht worden, in dem 20 Unternehmen angesiedelt sind. Die erste Firma sei vor zwei Jahren gekommen, wird André-Jean Six zitiert. „Unsere Philosophie ist es, diesen Firmen einen Raum zu bieten, in dem sie sich vernetzen können“, wird Six zitiert. „Man addiert nicht nur Kräfte, sondern sucht nach Synergien“, so der Firmenchef. gba