Biolandwirt erzeugt Energieüberschuss

Wesenmatt/Hausen am Albis ZH – Der Biohof von Familie Blattmann erzeugt mit einer Biogasanlage mehr Strom als der Hof verbraucht. Herausforderung war, eine Bewilligung für den Bau zu erhalten. Der gesamte Viehbestand in der Region könnte Energie für ein Fünftel der Bevölkerung liefern.

Der Biolandwirt Gregor Blattmann setzt erfolgreich eine massgeschneiderte Biogasanlage zur energetischen Nutzung des Hofes ein. Die speziell konfigurierte Anlage wandele Gülle und Mist vom eigenen Viehbestand in Energie um und produziere mehr Energie als der Hofbetrieb benötigt, heisst es in einem Artikel im „Anzeiger für den Bezirk Affoltern„. Der gesamte Viehbesatz in der Region könne Energie für ein Fünftel der Bevölkerung erzeugen.

Bei der Entwicklung einer massgeschneiderten Biogasanlage hätten sich Hürden bezüglich der Bewilligung ergeben, heisst es in dem Artikel. „Wir haben nichts Neues erfunden, der grösste Aufwand war, die Zulassung zu erhalten“, wird der Landwirt zitiert. Regulierungen könnten ein innovatives Projekt ausbremsen, „wenn es nicht in die bisherigen Standards hineinpasst“.

Während für Grossanlagen industrielle Standards existieren, sei die Anlage von Familie Blattmann noch nicht reguliert. „Wir mussten zuerst nachweisen, dass sie den Standards des Brand- und Explosionsschutzes, der Luftreinhaltung und des Gewässerschutzes genügt.“ Laut des Artikels haben die Behörden aber nie Steine in den Weg gelegt, sondern Lösungen in einem Bereich gesucht, der für alle „Neuland“ gewesen sei. Letztendlich habe die Familie Blattmann zusammen mit den Bewilligungsbehörden Standards erarbeitet, sodass die Regeln für neue Projekte laut Blattmann „nun wesentlich klarer sind“.

Der erzeugte Energieüberschuss könnte in Kombination mit Solarpaneels über das Wärmenetz regionale Haushalte mit Strom versorgen. „Zwei Kühe liefern Jahr für Jahr die Energie für eine dreiköpfige Haushaltung“, wird Landwirt Blattmann zitiert. Seit 2008 wird in dem Viehzuchtbetrieb am Albis am Ziel der Klimaneutralität gearbeitet, seit 2015 wird auf den Dächern Solarstrom produziert. Er hoffe nun auf das neue Stromgesetz, wonach auch entlegene Höfe Netzanschluss erhalten sollen. ce/heg